Der Blickpunkt des Entwurfes ist der 3-geschossige Laborneubau, der sich als zurückhaltender Kubus an der historischen Wegeführung, südlich der Gebietszufahrt, platziert und den Auftakt der Forschungseinrichtung kreiert. Der richtungslose Würfel bildet das Zentrum des städtebaulichen Ensembles und fungiert als funktionales Bindeglied zwischen den denkmalgeschützten Bestandsbauten der Gärtnerei und der Villa „Graues Haus“.
Um die örtlichen und funktionalen Bedingungen des Instituts zeitgemäß herzurichten, ist eine zukunftsorientierte Neuordnung mit städtebaulichen Zusammenhängen und einer optimierten Nutzungszonierung erforderlich. Unter diesem Aspekt entstand eine vertikale Funktionsgliederung des Wettbewerbsgebiets, um eine klare Gesamtkonzeption, aus Bestand und Neubau, zu entwickeln.
Bei der konzeptionellen Planung des Areals bilden die Bestandsbauten im Süd-Westen des Gebietes eine wesentliche Entwurfsgrundlage. Die teilweise denkmalgeschützten Gebäude werden auf ihre Funktionalität geprüft, entsprechend hergerichtet und mit den notwendigen Wirtschaftsflächen der Gärtnerei, wie Lager-, Sozial- und Werkstatträumen ausgestattet. In ihrer Mitte fassen sie einen weitläufigen Wirtschaftshof, der für Material-und Werkstattarbeiten, als Anlieferungs- und Entsorgungsbereich oder für verschiedene Pflanzarbeiten genutzt wird. Marode Remisen weichen einem um fahrbaren Neubau, der als großräumige Lagerhalle dient, und den zentralen Hof baulich ergänzt. Im weiteren Verlauf nach Osten sind die Versuchsflächen der Gärtnerei, die einen essenziellen Bestandteil der Forschungstätigkeiten und somit den Schnittpunkt zum Laborbau darstellen, verortet.
Die abgängigen, diffus verteilten Gewächshäuser werden durch einen effizienten Gewächshauskomplex, bestehend aus zwei Einzelschiffen, ersetzt. Die längsseitig angrenzenden Freiland- und Containeranzuchtflächen komplettieren den Pflanz- und Zuchtbereich der Gärtnerei und fungieren als grüne Übergangszone zur historischen Parkanlage. Um eine optimale Integration in die bestehende Liegenschaft zu gewährleisten, bildet der Laborneubau den räumlichen Abschluss des Ensembles, sodass eine bauliche Fassung der Forschungs- und Gärtnereiflächen innerhalb der Parkanlage erzielt wird.
Um den laufenden Betrieb während der Bauzeit zu gewährleisten, wird der Neubau in Etappen stattfinden.