Das Wettbewerbsgrundstück befindet sich in einem stadträumlich und funktional vielschichtigen Umfeld - großmaßstäbliche, teilweise leerstehende Industrieanlagen treffen hier auf Zeilenbauten der DDR-Moderne, während sich vereinzelt kleinere Wohn- und Bildungsbauten sowie gewerbliche Nutzungen in das Bild einfügen. Der Entwurf reagiert auf diese Situation mit einem klaren, selbstbewussten städtebaulichen Impuls: Ein kompakter, viergeschossiger Solitär in kubischer Form wird freistehend auf dem Grundstück positioniert und nimmt dabei bewusst Abstand von den bestehenden Baufluchten und Strukturen der Umgebung. Durch diese eigenständige Setzung entsteht eine neue Ordnung im Stadtraum, die sowohl Orientierung schafft als auch eine starke Adresse formuliert.
Der freigestellte Baukörper entwickelt eine übergeordnete städtebauliche Strategie, die auf einer konsequenten Gliederung des Grundstücks in öffentliche, überwachte und gesicherte Bereiche. Der Vorplatz bietet Raum für Ankommen, kurze Aufenthalte und informelle Begegnungen und unterstützt die soziale Lesbarkeit der Institution Polizei im urbanen Gefüge. Der rückwärtige Grundstücksbereich bildet den Sicherheitsbereich und ist dem internen Betrieb vorbehalten. Eine modellierte, extensiv begrünte Freifläche ergänzt diese Zone und übernimmt ökologische Funktionen wie Regenwasserversickerung, Klimapufferung und Biodiversitätsförderung. Gleichzeitig stärkt sie die Aufenthaltsqualität für Mitarbeitende und integriert das Gebäude subtil in das vorhandene Landschaftsbild.