Das Hauptgebäude der RWTH Aachen am Templergraben gilt als das Gründungsbauwerk der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule. Der Fokus liegt auf der denkmalgerechten Sanierung des historischen Bauwerks und der Erschaffung einer architektonischen "Klimaikone". Das vorgeschlagene technische und architektonische Konzept sucht Antworten auf diese Fragestellung und strebt danach, entscheidende Impulse zu setzen, um das Gründungsgebäude in eine zukunftsfähige Struktur zu überführen, die einen klimaneutralen Betrieb gewährleistet, während sein historischer Wert gewahrt bleibt.
Über die Jahre hinweg wurde die von Cremer geschaffene Kubatur des Gebäudes durch zahlreiche An-, Um- und Aufbauten verfremdet. Diese nutzungsspezifischen Ergänzungen werden sukzessive zurückgebaut, um das Bauwerk in seiner ursprünglichen Pracht wieder herzustellen.
Der zweigeschossige Aufbau wird durch ein Obergeschoss ersetzt, das deutlich von der Attika zurückspringt und somit diskret in den Hintergrund tritt. Die vorgeschlagene Grundidee sieht vor, die Hüllfläche signifikant zu reduzieren, indem über dem gesamten Altbau ein ebenes Dach errichtet wird. Aus diesem Grund bleibt die u-förmige Grundstruktur des Bauwerks erhalten, während der mittlere Flügel durch die Integration der beiden Innenhöfe in die thermische Hülle zu einem großzügigen Binnenraum wird.
Durch die effiziente Neustrukturierung des Gebäudes ist es möglich, den Altbau mit seinen hohen Räumen und ungünstigen Grundstrukturen in einen modernen Baustein für universitäre Nutzung umzuwandeln. Das Gebäude erhält mit seinem neuen Mittelbaustein endlich ein angemessenes Zentrum, und die beiden überdachten Innenhöfe bieten den Mitarbeitenden, sowie den Studierenden hochwertige Aufenthalts- und Freiflächen. Die eingefügten Zwischenebenen treten hinter der originalen Verglasung zurück und sind von außen nicht lesbar.