Die 1756 gegründete Technische Universität Bergakademie Freiberg ist die älteste noch bestehende montanwissenschaftliche Hochschule weltweit. Der Campus befindet sich nordwestlich des Freiberger Stadtzentrums und entstand in seiner heutigen baulichen Gestalt im Wesentlichen in den 1950er und 1960er Jahren. Die Fakultät für Chemie und Physik ist im Clemens-Winkler-Bau untergebracht – einem prägenden Leitbau des Campus, der in den kommenden Jahren saniert wird. Als „Ressourcenuniversität“ widmet sich die TU Freiberg zukunftsweisenden Umwelt- und Energiethemen – ein Anspruch, den auch die drei Laborneubauten unterstreichen. Diese erweitern den denkmalgeschützten Clemens-Winkler-Bau und sind im Nordwesten über gläserne Verbinder angeschlossen; gemeinsam formen Bestands- und Erweiterungsbauten einen funktionalen Gebäudekomplex mit zentralem Haupteingang im Altbau.
Die kompakte, dreigeschossige Bauweise mit einer dreihüftigen Anordnung ermöglicht kurze Erschließungswege und eine klare Raumstruktur. Entsprechend der hochinstallierten Gebäudetypologie gliedern sich die quaderförmigen Bauten systematisch: Nordseitig sind die Labore untergebracht, südseitig die Praktikumsräume; im Zentrum liegt der Servicebereich mit Technik und Lagerräumen sowie lichtunabhängigen Speziallaboren. Drei vertikal über alle Geschosse verlaufende Lufträume gewährleisten eine natürliche Tageslichtversorgung der innenliegenden Erschließungsbereiche. Diese sind durch raumhohe Ganzglaswände gefasst, deren farbige Gestaltung sich am Linienspektrum von Germanium orientiert. Das Element wurde in Freiberg durch Clemens Winkler entdeckt.