Das Baufeld für den Realisierungsteil des Memorium der Nürnberger Prozesse liegt unmittelbar an der Fürther Straße in Nürnberg und wird vom Justizpalast und dem unvollständigen Blockrand im Westen geprägt.
Der Grundgedanke der städtebaulichen Setzung ist die Freihaltung, Bewahrung und Inszenierung der historischen Blickbeziehung, bei gleichzeitiger behutsamer Vollendung und Reparatur der gegebenen Blockrandstruktur.
Es wird ein langer schmaler Baukörper vorgeschlagen, der ein großzügiges Vorfeld schafft und den bestehenden Blockrand schließt. Der flache pavillonartige Baukörper begrenzt den Platz auf einer Seite. Ein eingeschnittener Hof bildet das Zentrum der Platzgestaltung. Sein polygonaler Zuschnitt erinnert an die historische Ausformung der Straßenfluchten und nimmt im Osten Bezug auf den vorhandenen Blockrand.
Der freiräumliche Entwurfsansatz folgt der geradlinigen Anordnung der Architektur. Sprichwörtlich wird ein grüner Teppich ausgerollt, welcher wie eine Patchworkarbeit Grünflächen, Sitzmöglichkeiten und historischen Informationen zusammen setzt. Das zentrale Element dieser Neuordnung ist der Zeitstrahl der Nürnberger Prozesse.